Naturschutz

Umwelt- und Naturschutz


Für manche ist Umwelt- und Naturschutz das gleiche. 
Wenn man es genauer betrachtet, bedeutet "Natur" laut Definition "alles, was ohne Zutun des Menschen existiert oder sich entwickelt". Das wären Pflanzen und Tiere und deren Lebensraum. "Umwelt" ist alles, was uns umgibt, unser "Umfeld". Das betrifft nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen, das soziale Miteinander. Im normalen Sprachgebrauch ist mit Umwelt aber die Natur gemeint, so wie wir sie um uns herum wahrnehmen. 

Eine Tauschkiste für Obst und Gemüse


Christian Ollrogge vom Bündnis 90/die Grünen aus Brügge hat eine Kiste gebaut, die nun auf dem Markt in Brügge, auf dem Außengelände von Stoltenbergs Gasthof steht. Damit kann jetzt Obst und Gemüse von jedermann angeboten und entnommen werden - kostenlos oder gegen eine Spende, die in diesem Jahr für die kommunale Kita gedacht ist., im nächsten Jahr für die kirchliche Kita. In der Erntezeit steht meist mehr zur Verfügung, als man selbst verbrauchen kann. Diese Kiste bietet die Möglichkeit, andere Menschen mit seinem Überfluß glücklich zu machen. Geben und Nehmen lautet die Devise. In der ersten Woche haben hier schon viele Erdbeeren und Äpfel ihren Besitzer gewechselt. Das Team der Grünen-Ortsgruppe Brügge sorgt dafür, dass der Inhalt immer frisch bleibt -  und wenn er doch einmal verdorben ist, bekommt ein ortsansässiger Landwirt die Reste für seine Tiere. Hintergrund der Aktion ist, daß weniger Lebensmittel weggeworfen werden.
Jeder kann was tun. 

Umweltschutz fängt schon Zuhause an. 

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Mehrfachnutzung und Aufbewahrung

Ich fand es schon immer merkwürdig, Dinge wegzuwerfen, wenn sie nur einmal benutzt und dabei noch nicht mal dreckig wurden. So zum Beispiel Frischhalte- oder Alufolie. Meine Rolle Frischhaltefolie habe ich schon mindestens 10 Jahre. Nicht, weil ich die Folie wiederverwende, sondern weil ich sie möglichst gar nicht verwende. Gegen Alufolie habe ich inzwischen eine ernsthafte Aversion. Wenn man was abdecken muss, dann tut es meist auch ein kleiner Teller. Inzwischen gibt es aber Wachstücher, die man mehrfach verwenden kann. Essensreste kommen bei mir in Glas- oder Kunststoffbehälter. Wie man inzwischen weiß, ist Kunststoff nicht so langlebig wie man einst gedacht hat, Weichmacher aus den Kunststoffen härten mit der Zeit durch, der Kunststoff wird brüchig und Giftstoffe können austreten. Meine Mutter war begeisterter Tupperware-Fan, bei ihr wurde alles "ein-" oder "umgetuppert"! Diese Firma war auf jeden Fall eine der wenigen, die lebensmittelechten Kunststoff verwendet hat. Lebensmittel in Eimern o.ä. aufzubewahren, die ursprünglich für andere Dinge verwendet wurden, halte ich für ziemlich fahrlässig.


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Recycling und Upcycling 

Dinge mehrfach zu nutzen, ist bereits Recycling. Kleine Joghurteimer können z.B. einmal ausgewaschen und danach als Aufbewahrungsbox, z.B. für Suppen genutzt werden. Aufgrund des Kunststoffs mache ich dies aber nur einmal. Eigentlich kennen wir den Begriff aber vom Wertstoffsystem "Gelber Sack" bzw. "Grüner Punkt". Auch die Wertstoffhöfe zählen dazu. Dinge werden dabei wieder in ihre einzelnen Kunststoffe und Metalle getrennt und der Wiederverwendung zugeführt. Obwohl Deutschland weltweit als Vorbild in Sachen Recycling gehandelt werden, ist die Trennung der einzelnen Kunststoffe nicht so einfach. Es wird dabei immer noch zu viel Material aus dem gelben Sack der Müllverbrennung zugeführt. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass man z.B. bereits die Aluminiumdeckel vom Joghurt entfernt; ansonsten kann weder das Plastik noch das Alu dem Wertstoffsystem zugeführt werden.
Mit Upcycling bezeichnet man Dinge, die anderweitig verwendet werden. Dabei ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Klamotten werden zu Taschen oder Mundschutz, ausgediente Teekannen zu Vogelnestern. 

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das eigene Grün

Wer einen eigenen Garten oder einen Balkon hat, kann dazu bei-tragen, dass Insekten und Vögel hier Nahrung finden. Durch die intensive Landwirtschaft finden Insekten und Vögel auf den be-wirtschafteten Feldern keine Nahrung mehr. Umso wichtiger werden daher unsere privaten Gärten und Balkone, die 50% der Gebietsflächen ausmachen. Da-bei ist es auch wichtig, dass wir hier keine Pestizide einsetzen und auch Kleinstlebewesen fördern. Durch einen gesunden Boden, Stauden, die nicht im Winter runtergeschnitten werden und etwas Totholz, entsteht Lebens-raum für viele Insekten und Nah-rung für unsere heimische Vögel. Durch ein Unkrautflies und eine dicke Schicht Kieselsteine kann die Amsel keine Regenwürmer picken! Dabei ziehen nicht nur die üblichen Gärtnereistauden, sondern besonders Wildkräuter wie Brennessel, Knoblauchsrauke oder Gundermann Insekten an, die auf sie spezialisiert sind und fördern somit die Biodiversität. Wer es sich leisten kann, schafft eine wilde Ecke im Garten oder lässt alles, was nicht bekannt ist, erst einmal wachsen. Wenn das Kraut größer wird, kann man im-mer noch entscheiden, es zu ent-fernen. Meist wird man aber über-rascht, wie schön "Unkräu-ter" sein können und belässt es dauerhaft in seinem Garten. So war es jedenfalls bei mir.

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Einkaufsverhalten 

Durch unsere Einkäufe steuern wir Angebot und Nachfrage. Viele meinen, dass dies nicht viel bringen würde und die Politik das steuern muss. Ich denke, beides ist wichtig. Die Politik muss das Angebot und die Auswahl bestimmen, aber sie würde es nicht steuern, wenn der Verbraucher dies nicht nachfragen würde. 
Neben Tierwohllabels und Ampelsystemen auf den Lebensmitteln ist die Verpackung für mich am offensichtlichsten. Wie schon beim Recycling angesprochen, wird so viel dem Wertstoffsystem zugeführt und nur ein Teil davon recycelt. Dabei handelt es sich bei Verpackungen offensichtlich um Einmalplastik, welches wir nach dem Auspacken des Produktes entsorgen (nicht immer fachgerecht). Hier anzusetzen und Verpackungen zu vermeiden, spart Tonnen an Müll bei jedem einzelnen Verbraucher. Inzwischen gibt es die ersten "unverpackt" - Läden in Deutschland. Dort kann man mit seinen eigenen Gefäßen einkaufen gehen. Diese werden abgewogen und das Gewicht auf dem Gefäß notiert. Danach füllt man sich seine Lebensmittel ein. An der Kasse wird dann das Gewicht des Gefässes vom Gesamtgewicht abgezogen und man bezahlt nur den Inhalt. Positiver Nebeneffekt ist, dass man nur soviel kauft wie man gerade benötigt.
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